Die Sumpfschrecke war im Oberpinzgau einst weit verbreitet und häufig. Durch ihre schwarzen Knie und die leuchtend roten Hinterschenkel ist sie, wenn man sie zu Gesicht bekommt, sehr leicht zu erkennen. Der Gesang ist ebenfalls einzigartig und besteht aus „tick“ Lauten, die bis zu 15 m weit zu hören sind. Je nach Temperatur werden 5-10 solcher „ticks“ in unterschiedlicher Frequenz aneinandergereiht, je wärmer desto kürzer die Abstände zwischen den Lauten. Durch die Trockenlegung von Überschwemmungsgebieten und die intensive Nutzung ehemaliger Nasswiesen ist die Art mittlerweile sehr selten geworden und gilt in Salzburg als gefährdet. Die Sumpfschrecke stellt besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. Damit sich ihre Eier erfolgreich entwickeln, müssen sie im Winterhalbjahr ständigen Kontakt zu Wasser haben. Die ersten Larvenstadien sind sehr klein und können vor einem Mähwerk nicht flüchten, hingegen sind die ausgewachsenen Tiere sehr mobil und können gut geeignete Standorte besiedeln oder temporär ausweichen, wenn die Bedingungen nicht passen. All diese Eigenschaften machen die Sumpfschrecke zur idealen Indikatorart für extensiv bewirtschaftetes Feuchtgrünland. Ist ausreichend Feuchtigkeit gegeben, stimmt die Nutzungsintensität und ist ein buntes Mosaik aus niedriger und hoher Vegetation mit unterschiedlichen Nutzungszeitpunkten vorhanden, erreicht die Sumpfschrecke gute Populationsdichten. Als Schirmart steht sie stellvertretend für viele selten gewordene Tiere und Pflanzen, die durch Entwässerung und Intensivierung von Grünland ihren Lebensraum verlieren. Die teilnehmenden Betriebe werden die Sumpfschrecke auf ihren Flächen ab 2017 beobachten. Das Monitoring befindet sich derzeit noch in einer Pilotphase.